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„4, 3, 2, 1, meins: Instandhaltung ist kein Kinderspiel“ – ECM I Manager bei start

„4, 3, 2, 1, meins: Instandhaltung ist kein Kinderspiel“

Manuel ist ECM I Manager bei start, trägt eine große Verantwortung und ist mit viel Spaß bei der Sache.

Was du jetzt bist, ECM I Manager, war das dein Plan?

Geplant war das nie, zumal es die Pflicht zur ECM-Zertifizierung auch für Schienenfahrzeuge im Personenverkehr erst seit wenigen Jahren gibt. Die EU-Vorgaben gewährleisten die Sicherheit und Interoperabilität im Eisenbahnsystem. Aber es passt gut zu mir, ich fühle mich in der Rolle sehr wohl, auch wenn ich rein zufällig zur Eisenbahn gekommen bin.  

Wie kam’s und wie ging‘s?

Ich wollte nach der Schule was mit Elektrotechnik machen, da das schon lange mein Hobby war. Mein favorisierter Beruf des Radio- und Fernsehtechnikers war gerade am Verschwinden und der des Mechatronikers am Entstehen. Dazu bildete auch die DB Regio aus und da kam meine Bewerbung offensichtlich gut an und so hielt ich nach der erfolgreichen Ausbildung viele Jahre Züge instand. Zunächst für die Regio, dann für den Fernverkehr. Aber dann wollte ich mehr und liebäugelte mit der anspruchsvollen Techniker-Ausbildung, für mehr Vielfalt und Herausforderungen. So machte ich das dann, berufsbegleitend und erhielt den zeitlichen Freiraum von der DB. Aber kurz vor Abschluss wechselte ich zu einem privaten EVU.

1 A – aber bei ECM ist IV aller Instandhaltung Anfang, richtig?

Das ist richtig. Die IV umfasst die Werkstatt, die die Schienenfahrzeuge instand setzt, – und da bin ich folgerichtig nach meiner Lehre eingestiegen. Als ich zu einem privaten EVU gewechselt bin, habe ich die ECM III Funktion übernommen. ECM III ist für die Überwachung von Fristen, die Planung der Instandhaltung zuständig, also schon eine ganze Schippe mehr Verantwortung. Das hat mir großen Spaß gemacht. Aber es ist manchmal auch sehr anstrengend, wenn sich die zu überprüfenden oder zu reparierenden Züge stapeln und diese komprimierten Anforderungen sich ihrerseits stapeln. So dachte ich nach einigen Jahren tatsächlich darüber nach, aus der Eisenbahn auszusteigen. 

Aber dann hast du doch nochmal einen neuen Fahrschein gelöst

Beim Fernverkehr bot sich mir die Möglichkeit, als Leiter Anlagenmanagement ein Team zu leiten, was sich mit der Wartung und Reparatur von Maschinen in einer Werkstatt für Schienenfahrzeuge beschäftigt – mit dem ganzen Drumherum und allem drin, inklusive übergreifender Koordination und Logistik. Das habe ich dann drei Jahre lang mit Herz und Verstand gemeistert.

Doch dann kam die Familie…

Im übertragenden Sinne war das so. Die Bahn-Kollegschaft der kleinen EVUs ist überschaubar und man kennt sich. Und so fragte mich ein ehemaliger Kollege, der bei start eingestiegen war, ob ich nicht die Stelle für ECM II besetzen möchte. Da gab es wenig zu überlegen. Alter Kollege, spannendes neues Umfeld (die Themen und Arbeitsweise bei start haben mich direkt angesprochen. Bei start gibt es keine Zwischenhierarchien, wir arbeiten konsequent miteinander im Team. ECM bedeutet Verantwortung und die trage ich, bin die letzte Entscheidungsinstanz, aber ich habe keine disziplinarische Führungsfunktion. Somit war die Entscheidung klar und April 2021 war ich an Bord und hatte mein Ziel erreicht.

Aber es ging doch noch ganz auf den Gipfel, die ECM I ist inzwischen deine Station

Ein Kollege war kurz vor der Rente und es stand zeitnah im Raum, in die ECM I hineinzuwachsen zu können, bzw. wurde mir die Kompetenz direkt unterstellt. Diese Art der – nun wirklich sehr, sehr großen – Verantwortung hatte ich nie angestrebt, aber durch den langsamen und behutsamen Aufstieg, mit bester Einarbeitung und Begleitung eines sehr versierten Fachmanns bin ich schnell hineingewachsen und fühle mich auf meinem neuen Platz sehr wohl und angekommen. Ebenfalls von meinem früheren EVU haben mein Nun-Wieder-Kollege und ich dann einen weiteren Kollegen für die ECM II Themen gewinnen können und so haben wir das gesamte ECM-Feld gut und vor allem sicher im Griff. Die schon angesprochene Art der Arbeit macht es uns leicht. Wir sind ein eingespieltes Team aus Fachleuten und Expertise ist immer Trumpf, egal, von wem sie kommt. Diese Durchlässigkeit macht für mich start anhaltend zum Arbeitgeber meiner Wahl und ich bin gespannt, durch welche Netze unsere weitere Reise als Unternehmen und meine weitere Reise mit der Eisenbahn hingeht…