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Menschen bei start – Andreas

„Veränderungen tun manchmal weh“ – Geschäftsführer bei start

Andreas ist neu bei start – als Geschäftsführer und zuständig für den Bereich Finanzen und Controlling

Herzlich willkommen und wir freuen uns über deinen Umstieg von der DB zu start  

Vielen Dank und ich bin gerne hier, diese Veränderung war mir eine Freude. Mit der DB hat übrigens aber nicht alles angefangen, außer einer Modelleisenbahn als Kind und meiner Eigenschaft als Bahnfahrer hatte ich lange keine tiefere und schon gar keine berufliche Verbindung mit Zügen. Meine Profession im Bereich Finanzen, Controlling und der Umgang mit Veränderungen ist ja als generische Kompetenz vielseitig anwendbar und so war ich auch unterwegs. Es war eher Zufall, dass ich 2001 zur Deutschen Bahn kam, aber da bin ich dann – auch ganz im positiven Sinne – hängen geblieben.  

Von der DB Regio über die S-Bahn Rhein-Main zu start, der DB Regio-Tochter

Genau. So richtig eingestiegen bin nach einem kurzen Zwischenstopp über die DB Imm 2002 bei der DB Regio – der Muttergesellschaft von start, womit sich mein Kreis wieder schließt. Mein Einstieg in den Regionalverkehr war zunächst etwas ruckelig, da ich plötzlich von vielen supertechnikaffinen Kolleg:innen umgeben war. Aber das löste sich schnell, da ich auch alsbald alle möglichen Zugtypen benennen und beschreiben konnte. Im Laufe der Jahre hatte ich dann für mein Empfinden zu wenig mit dem operativen Geschäft im Regionalverkehr, sondern viel mehr mit Grundsatzthemen und übergreifenden Themen in zentraler Funktion, zu tun. Für eine diesbezügliche Veränderung bot sich mir dann die Chance 2017 bei der S-Bahn Rhein-Main.

Wie sah das konkret aus?

In meiner dortigen operativen Führungsposition war ich direkt in ganz konkrete Projekte involviert und der Grad der Verantwortung für die Ergebnisse war herausfordernd, der Druck groß, es hat aber eben auch viel Spaß gemacht. Beispielsweise ging es darum, im Bereich Reisendenlenkung und Sicherheit die bestehenden Dienstleister zu evaluieren und die neuen vor Ort zu validieren. Das habe ich nicht delegiert, sondern meinem eigenen Erleben Vorrang gegeben und das tue ich auch heute noch – ich sehe mir gern an, worum es geht, um wohlüberlegte und abgewogene Entscheidungen zu treffen.

Und was ist sonst noch so dein Steckenpferd?

Im Kleinen das Verkehrsvertragsmanagement, also die finanzielle Seite, auch das Nachtragsmanagement. Den Kontakt mit dem Besteller mag ich daran besonders und natürlich, wenn es gelingt, sich beitragspositiv zu einigen. Hier sind die Vertragsbedingungen entscheidend und da gilt es, genau hinzusehen und – eben wieder – sich auch mit den Kolleg:innen und bei Bedarf vor Ort ein eigenes Bild zu machen. Im großen Rahmen liegt mir Organisationsentwicklung bzw. Umgang mit Veränderungen besonders am Herzen und hier ist ganz klar zu konstatieren, dass Veränderungen durchaus manchmal weh tun. Es gibt mitunter individuelle Vorbehalte gegenüber Veränderungen im allgemeinen sowie konkrete Ängste, wie bspw. gegenüber der fortschreitenden Digitalisierung. Und auch start befindet sich aktuell in einem Wandel: Stark gewachsen, müssen Prozesse evaluiert und ggf. angepasst werden – wie bei jedem anderen Unternehmen auch. Im Dezember dieses Jahres übernehmen wir das vierte SPNV-Netz, was zudem sehr groß ist, 2026 das fünfte – da ist was passiert und da passiert was. Und das Geschäft um den SPNV ist hochvolatil, allein das Deutschlandticket hat große Veränderungen mit sich gebracht. Aber es ist schön zu erleben, dass unsere start-Kultur offen für diese Veränderungen ist und wir gemeinsam strukturell und ernsthaft an den Herausforderungen arbeiten können.

Und du bist mittendrin dabei und das ganz vorn, wie kam es zu deiner Entscheidung?

Ich habe die Chance, die mir geboten wurde, gerne genutzt: Ich wurde angefragt und habe keine Sekunde gezögert. Vor allem über Alexander, einem der Geschäftsführer von start, hatte ich von der Philosophie und der STARTokratie schon Einiges gehört und vor allem die Freiheiten bezüglich der Anbieterwahl am Markt, ohne Kontrahierungszwang der DB, begeistert mich natürlich, denn das bedeutet Freiheit und Verantwortung, wie ich es mag. Kurzum: Die Veränderung, die Herausforderung nehme ich gerne an.

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Menschen bei start – Markus

„Öfter mal was Herauforderndes“ – Leiter Start Mitteldeutschland

Markus ist Bahner und das seit 32 Jahren und seit 1. März bei Start Mitteldeutschland am Start.

Du hattest lange bei der DB deinen Platz…

Und keinen schlechten und sogar viele verschiedene. Angefangen habe ich im Führerstand, 1992 über die Laufbahnausbildung zum Lokführer. Nach meiner Berufsausbildung gab ein Bahnhofsfest, bei dem neue Interregio-Züge vorgestellt wurden, den Anstoß und so bin ich bei der Bundesbahn gelandet. Als sich 1998 die DB in ihre Sparten aufteilte, wanderte ich ab, in die Betriebsplanung bei der DB Regio und war in unterschiedlichen Planungsbüros als Koordinator tätig. 2005 kam ich dann zu den Regio-Netzen, zum Thema Infrastruktur/Verkehr…

Und auch da hast du dich bereits um ein einzelnes Netz gekümmert

Korrekt. Um das Regio-Netz Westfrankenbahn. Hier habe ich den gesamten Aufbau aus einer Hand mit vorangetrieben und das sehr erfolgreich einige Jahre lang mit großer Tatkraft und Freude.

Doch dann bist du spontan gealtert

So kann man das auch ausdrücken. Aber zum Glück nicht ich, nur die Bahnen waren alt, bzw. historisch. Das war noch immer bei den Regio-Netzen, thematisch im Charterverkehr, als Leiter für den Bereich “Nostalgiereisen/ TEE Rheingold“. Mein Werdegang war nie langweilig und meine neuen Optionen immer spannend. Hand in Hand mit meinem Vorgesetzen zog ich meine Bahnen, um im Bild zu bleiben.

Und wie kamst du dann von den Bahnen der DB zum Netz von start?

Auch wieder per Gelegenheit. Da start eine 100%ige Tochter der DB Regio ist, besteht ein reger Austausch beider Unternehmen und so habe ich im Rahmen eines Projektes zwischen einer Leitstelle von DB Regio und Start Taunus einen eigenen Einblick in das Unternehmen start nehmen können. Und was ich gesehen habe, hat mir gut gefallen – die Mentalität und Philosophie und vor allem der Gestaltungsspielraum. Der hat mir bei meinen vorherigen Stationen manches Mal doch ein wenig gefehlt, aber der Drang danach entspricht eben einfach sehr meinem Charakter – wie ich am lebenden Objekt dann konkret bemerkte.

Wie meinst du das?

Ich mag Bewegung, Entwicklung und auch Unbekanntes, habe ein gutes Gespür für Fehlerpotenziale, Politik, Zusammenhänge im Kleinen und im Großen.  Und eben dann auch den Wunsch, da ganz direkt wirksam zu werden, selbst entscheiden und agieren zu können – mit aller verbundener Verantwortung, versteht sich. Und als ich dann die Stelle als Leiter Start Mitteldeutschland angeboten bekam, habe ich zugegriffen. Hier kann – und muss – ich vollumfänglich und -verantwortlich Hand anlegen und Strukturen aufbauen, Weichen stellen und auf Änderungen effektiv reagieren. Was mich bei start direkt begeistert hat und anhaltend guter Dinge sein lässt, ist das unglaublich gute und hochmotivierte Team. Alle versuchen stets das Beste, leisten durchgängig gute Arbeit, wirken zusammen für unser Ergebnis, entlang der klaren Erwartungen – und das alles immer transparent. Ich bin froh und stolz, so tolle Kolleg:innen im Netz Mitteldeutschland zu haben. Gemeinsam kriegen wir das gewuppt, da bin ich mir sicher. Die Abstimmung mit und Unterstützung seitens der Zentrale in Frankfurt ist ebenfalls ungebrochen und beeindruckt mich. Wir haben definierte Projektabstimmungen, das übergreifende Inbetriebnahme-Projektmanagement läuft lean und sehr professionell und die Zusammenarbeit der Personalen aus dem Netz mit den entsprechenden Communities in der Zentrale ebenso.  

 Gibt’s noch einen kleinen Einblick in das aktuelle Geschehen bei Start Mitteldeutschland?  

Nach meinen nunmehr drei aktiven Wochen habe ich auf jeden Fall schon einen guten Überblick gewonnen. Aktuell befinden wir uns vor allem in den Abstimmungen mit dem Aufgabenträger NASA sowie den Verkehrsverbünden und dem Altbetreiber, um zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2024 alles gut auf die Schiene zu bekommen. Intern bereiten wir mit allen Kräften die Betriebsaufnahme sowie den Personalübergang bzw. die Quereinstiegsausbildungen voran. Die noch freien Stellen im Overhead besetzen wir nach und nach und das mit ausgewiesenen Fachkräften. Dass wir nun doch eine eigene Leitstelle aufbauen, war initial nicht angedacht und ist natürlich eine weitere Herausforderung. Aber, wie ich schon sagte, mag ich die Beackerung brachen Bodens bzw. habe mit nötigem Umpflügen keine Berührungsängste und so wird auch das gut gelingen. Auch hier sind wir schon in konkreten Einstellungen begriffen. Und genau dem Thema muss ich mich nun auch weiter widmen…

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Flottenbeschaffung für den Maas-Wupper-Express

20 neue Triebzüge des Typs Flirt 3 XL von Stadler Rail werden für den Maas-Wupper-Express von start zum Einsatz kommen. Vier Rohbau-Wagenkästen sind inzwischen fertig, aus denen nun der erste Vorserienzug entsteht.

Für den Maas-Wupper-Express, der ab Dezember 2026 Hamm in Westfalen mit Eindhoven in den Niederlanden verbindet, beschafft start im Auftrag des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) 20 neue Elektrotriebzüge. Das ist eine Premiere, denn bislang werden ausschließlich bereits existierende oder unmittelbar vom Aufgabenträger eingekaufte Flotten genutzt. Mit der Rohbaufertigung der Wagenkästen für den Vorserienzug hat der anspruchsvolle Beschaffungsprozess in diesem Frühjahr den ersten Meilenstein erreicht. Im ungarischen Szolnok begleitetet Florian vom start Flottenmanagement die Erstmusterprüfung der Rohbau-Wagenkästen. „Endlich wieder Werkstattluft schnuppern“, freut sich der Ingenieur, bei dem die Fäden des Projektes zusammenlaufen.

Flottenbeschaffungen für den Personenverkehr stellen immer eine Herausforderung dar und die Investitionssummen sind hoch. Die Konfiguration soll für den Einsatzzweck exakt passen und die Züge müssen im definierte Zeitfenster zur Verfügung stehen, damit der Betriebsstart wie vorgesehen gelingt. Für den Maas-Wupper-Express hat der Prozess bereits mit den Vorgaben der Verkehrsausschreibung begonnen. Darin legte der federführende Verkehrsverbund Rhein-Ruhr Kriterien und Qualitätsvorgaben für die neuen Züge fest. Bei Angebotsabgabe schlug start dann den extralangen Flirt 3 XL von Stadler Rail als das am besten geeignete Fahrzeug vor und legte auch schon ein Designkonzept vor. Was darin nur skizziert wurde, muss nun zum Leben erweckt werden. Das ist die Aufgabe von Florian – und dafür ist er bestens gerüstet. Vor seinem Wechsel zu start betreute er im DB-Werk Wittenberge Redesign-Programme und Fahrzeugumbauten, saß also gewissermaßen auf der anderen Seite des Schreibtischs. „Aber die Themen sind natürlich dieselben.“ Gelernt hat Florian die Schienenfahrzeugtechnik von der Pike auf. Im Werk Wittenberge hatte er bereits eine Ausbildung zum Mechatroniker absolviert, bevor er dort nach einem dualen Studium Ingenieur wurde.

Beim Beschaffungsprojekt für den Maas-Wupper-Express ist Florian vor allem eins: die Schnittstelle zu vielen Beteiligten. Das ist zum einen der VRR: start beschafft die vierteiligen Elektrotriebzüge zwar und wird sie nutzen, aber gehören werden sie dem VRR. Da sind zum anderen der Einkauf der DB und die DB Systemtechnik: Im Auftrag von start trägt der Einkauf der DB an zentraler Stelle zur Abwicklung bei. DB Systemtechnik ist im Auftrag des VRR tätig und hat das technische Controlling übernommen. Und last not least muss der Hersteller Stadler Rail das Gewünschte umsetzen und dazu wissen, wie die Züge im Detail aussehen sollen. 983 Einzelpositionen und 48 Designunterlagen umfasst allein der Anforderungskatalog für die Innenausstattung und die Informations- und Kommunikationstechnik. Jede Komponente ist darin genau beschrieben, alle Materialien sind genau festgelegt.

Einiges war schnell abgehakt, etwa der designprägende und start typische Farbton RAL 120 70 75, anderes entwickelte sich im Prozess, manches erforderte intensive Bemusterungen (fünf waren es allein für die Fahrgastsitze). Das ist ein Aufwand, der sich schon allein deshalb lohnt, weil die Sitze für ein positives Reiserlebnis besonders wichtig sind. Aber nicht nur bei den Sitzen wird der Flirt 3 XL für den Maas-Wupper-Express ein hohes Komfortniveau bieten. Da die Züge auch IC-Verbindungen ersetzen sollen, bekommen sie eine deutlich bessere Ausstattung als im Regionalverkehr üblich. So wird es an jedem Zugende ein 1. Klasse-Bereich mit verstellbaren Ledersitzen geben, ebenso zwei Toiletten pro Zug, und natürlich überall Steckdosen und USB-Ladebuchsen. Zum hohen Komfortstandard gehören darüber hinaus die tageslichtabhängige Beleuchtung, Leselampen an allen Plätzen sowie Klapptische in der 2. und Flügeltische in der 1. Klasse.

Technisch sind die neuen Züge ebenfalls anspruchsvoll. Das betrifft zum Beispiel die Mehrsystem-Ausstattung für den grenzüberschreitenden Verkehr sowie Modifikationen an den Transformatoren, um deren Zuverlässigkeit zu erhöhen. Neu ist auch ein Zählsystem der Fahrgäste, dass die technischen Voraussetzungen dafür schafft, durch Anzeigen am Bahnsteig sowie in den Medien der Reisendeninformation die Auslastung der Züge und die Verteilung der Reisenden im Zug zu steuern. Außerdem können vom Führerstand aus über Monitore die Fahrgasträume eingesehen werden ­– ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit der Reisenden.  

Noch ist das aber alles nicht so weit. Zunächst gehen die vier Rohbau-Wagenkästen von Ungarn ins Stadler-Werk nach Berlin-Pankow, damit aus ihnen der erste Vorserienzug wird. Im Herbst soll er auf der Schiene stehen, um auf Herz und Nieren getestet zu werden. Drei weitere Vorserienzüge werden 2024 folgen. Die Serienfertigung der verbleibenden 16 Züge soll im vierten Quartal 2025 anlaufen. Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2026, dem Betriebsbeginn für den Maas-Wupper-Express, bleibt dann noch mehr als ein Jahr. Ein realistischer Zeitplan, nicht auf Kante genäht und mit genügend Luft auch für die Schulung des Bord- und Werkstattpersonals. Eins ist sicher: Damit die Züge nicht wie geplant zur Verfügung stehen, müssten schon völlig unvorhersehbare Dinge geschehen.

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Die Signale stehen auf Neustart

Ein weiterer großer Schritt in Richtung Betreiberwechsel ist getan.

start hat heute den entsprechenden Verkehrsvertrag in Magdeburg unterschrieben.

Mit Sachsen-Anhalts Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Dr. Lydia Hüskens, Peter Panitz, Geschäftsführer NASA GmbH, Ralf Sygusch, Verbandsdirektor vom Regionalverband Großraum Braunschweig, Markus Brämer aus dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) sowie Dirk Bartels und Alexander Falkenmeier, Geschäftsführer von start, waren alle beteiligten Akteure vor Ort.

Zur gemeinsamen Pressemitteilung mit der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH geht es hier entlang…

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Menschen bei start – Johann

„Gutes Arbeitsklima, glücklicher Vater“ – Experte Fahrzeugmanagement bei start

Johann ist Experte für Fahrzeugmanagement und Vater und beides mit großem Engagement.

Und, die Kleinen in die Kita bzw. Schule gebracht?

Direkt heute Morgen und ich genieße das sehr. Auch dass ich sie nachmittags holen kann, bereichert unser Verhältnis enorm. Bei den Arbeitswegen und der gegebenen Büropflicht in meinen vorherigen Jobs war ich oft der abwesende Papa und das mag ich einfach nicht sein. Ich habe mich bewusst für Kinder entschieden und finde es sehr schade, dass Care-Arbeit noch immer zu wenig wertgeschätzt wird und Strukturen es erschweren, die eigene Leistung in dem Bereich zu erbringen. Umso mehr freue ich mich, dass ich bei start meine Arbeitszeit so flexibel wie möglich einteilen kann und eben keine Büropflicht besteht.

Ganz konkret zu dir – Wie bist du zu start gekommen und was ist deine Aufgabe?

Mein Werdegang war nicht geradlinig zur Bahn hin, ich bin als Bürokaufmann in das Berufsleben eingestiegen und habe mich über das Fachabitur zum Studium des Maschinenbaus weiterentwickelt. Danach bin ich als Konstrukteur, als Werkstattleiter und schließlich bei der Bahn in der Fahrzeuginstandhaltung tätig gewesen. Dort hatte ich einen guten Vorgesetzten, der dann sozusagen den Vorstieg zu start gemacht hat und seit meinem eigenen Einstieg bei start im Oktober 2022 mein Kollege ist. Mit Florian bilde ich nun die Community Fahrzeugmanagement, zusammen mit 4 weiteren Kollegen – und bereits der Anfang war klimatisch einwandfrei.

Wie meinst du das?

Ich wurde direkt gut aufgenommen und nicht einfach ins kalte Wasser geworfen. start ist anders, was die Unternehmensstruktur betrifft, und für Ausschreibungen werde ich künftig als Teilprojektleiter der Leistungsbeschreibung entsprechend die prognostizierten Fahrzeugkosten kalkulieren (von der Beschaffung oder Übernahme, über die Instandhaltung, Reinigung, Energie, bis hin zur Betrachtung der Bewachung, etc.) Die nötige Einarbeitung in die Aufgaben und das Unternehmen läuft reibungslos. Mein Kollege Simon, der das Teilprojekt Fahrzeuge für eine Ausschreibung aktuell leitet, lässt mich mitlaufen und versorgt mich mit allem nötigen Wissen. Zudem erfahre und erlebe ich alles, was die STARTokratie ausmacht. Es gibt außer den drei Geschäftsführern keine Hierarchien und es obliegt jedem selbst, seine Arbeit zu organisieren – natürlich im Zusammenspiel mit den Kollegen und Kolleginnen der eigenen Community sowie mit den anderen Communities. Dafür wurden spezielle Rollen definiert, die bei der Organisation behilflich sind.

Wie sieht das konkret aus?

Die Rollen sind Teamsprecher:in, -koordinator:in und Steuermann bzw. -frau. An den Rollen hängen verschiedene Verantwortungen, und sie rotieren (meist einjährig) über die Kolleg:innen hinweg. Das bedeutet einen gewissen Mehraufwand, aber auch mehr Miteinander, weil die Rollen Struktur und Prozesse geben und konkrete Verbindlichkeiten generieren.

Du warst vorher hierarchisch organisiert, fiel die Umstellung schwer?

Im Gegenteil, es scheint sich prinzipiell auch grundlegend positiv auf das Klima zwischen den Kolleg:innen auszuwirken und ich kann gut damit umgehen und vor allem meine Projekte eigens kompetent ausgestalten. Auch meine Rolle, wenn ich einst eine übernehme, werde ich gut ausfüllen können bzw. lerne dafür im Fall gerne noch dazu. Seitens Personal werden dafür Schulungen angeboten, um einzelne Fähigkeiten auszubauen. Überhaupt ist der Ansatz, über den Tellerrand hinaus blicken zu können und zu dürfen sehr angenehm. Und eines der interessantesten Bedingungen ist, dass wir wegen der fehlenden Hierarchien bei Bedarf einen direkten Draht zu unserer Geschäftsführung haben und keinen Ablauf einhalten müssen, mit entsprechenden Versickerungen oder Stille-Post-Effekten. 

Was sind deine aktuellen Projekte?

Aktuell bin ich als Mitwirkender in zwei Ausschreibungen beteiligt und bereite mich auf meine eigene Teilprojektleitung in einer der nächsten vor. Zudem unterstütze ich die Kollegen meiner Community, wo es Bedarf gibt – und den gibt es nicht zu knapp. Ich bin froh, weiter bei der Bahn, aber eben bei start, arbeiten zu können, sowie dass ich mit meinem alten Chef als neuen Kollegen und meinen anderen Kollegen eine so angenehme wie kompetente Community bilde. Und jetzt mach ich kurz Pause, vor dem nächsten Termin, und hole meine Kids ab. Die freuen sich schon – und ich auch.

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Menschen bei start – Sebastian

„Lokführer ist ein wahrer Kindertraum, war aber nie mein Kindheitstraum“ – Triebfahrzeugführer bei start

Sebastian steuert Züge durch den Taunus und macht Kindern Freude – und das mit großem Spaß.

Also es war nicht schon immer dein Traum, Lokführer zu werden?

Auf gar keinen Fall! Es gibt ja diese Erzählung vom Kindheitstraum Lokführer, daran habe ich persönlich nie gedacht, aber ich erlebe ihn täglich: Der Lokführerberuf ist der Traum der Kinder. Wenn ich hier durch den Taunus fahre, gibt es an den Bahnhöfen immer ein großes Hallo, sie winken und ich winke ihnen. Wir sehen uns ja tatsächlich öfter, eigentlich immer wieder. Und rund um die Bahnübergänge, wenn ich das Pfeifsignal betätige, sorgt das jeweils für besondere Freude. Bei den 5- bis 8-Jährigen ist man echt der Star. Auch meine Kids sind da keine Ausnahme und freuen sich, wenn sie mal vorne rausgucken oder probesitzen dürfen. Das ist dann etwas ganz Großartiges für sie – und ich darf das immer machen und sogar in Fahrt.

Wie kamst du in den Führerstand der Triebfahrzeuge im Taunus?

Das passierte über Umwege, aus weiter Entfernung und das im doppelten Sinn. Eigentlich komme ich aus der Stadt mit dem großen Dom und den vielen Jecken und ich war im Vertrieb tätig. Aus familiären Gründen zog ich in den Taunus und beruflich hatte ich erkannt, dass der Vertrieb auf Dauer einfach nichts für mich ist. Da wurde ich auf das Angebot der HLB für den Quereinstieg zum Lokführer aufmerksam und kam so auch beruflich auf neue Wege. Als dann start das Teilnetz Taunus von der HLB übernahm, ging ich über und fahre noch immer sehr gern – besonders eben, wenn Kinder ins Spiel kommen.

Stichwort Kinder: Beruf Lokführer:in und Familie, passt das unter einen Hut?

Viel besser, als die meisten vielleicht denken. Man arbeitet in Schichten, die den Tag in 2 Hälften teilen und sie werden unter Berücksichtigung der persönlichen Wünsche geplant. Die Zeit für meine Kids kann ich mir so gut gestalten und freihalten und das ist mir auch sehr wichtig. Es gibt Kolleg:innen, die nur spät oder früh fahren wollen, aber ich mag den Mix. Der Wechsel ist mitunter anstrengend, aber nur zu Beginn und ich möchte diese Abwechslung nicht missen. Auch sind die Fahrgäste durchaus verschieden drauf, je nach Tageszeit, am Morgen beispielsweise sind sie viel cooler und entspannter.

Ist es aber manchmal auch weniger entspannt?

Durchaus, aber es geht. Richtig aggressiv wurde es zum Glück noch nie. Ich habe aber auch meine Art des Umgangs gefunden oder vielmehr, wie ich den Wind gar nicht erst in die Segel lasse. Meine Ansagen sind mit viel Humor und ich erkläre immer direkt, wenn etwas auf der Strecke oder im Betriebsablauf für Verzögerungen oder Ungemach sorgt. Das kommt gut an – meine Fahrgäste und ich und unsere Fahrgastbetreuer:innen sind ein gutes Team.

Was magst du besonders an deinem Beruf?

Ich mag die verschiedenen Aspekte, vor allem im Zusammenhang mit den Wasserstoffzügen: die Tankvorgänge im Industriepark Höchst, die zusätzlichen Strecken für die Tank- und Werkstattfahrten, aber auch allgemein die verschiedenen Strecken auf unseren Linien durch den Taunus. Auf den Hauptstrecken geht es schon mal bis 120 km die Stunde schnell voran und auf den Nebenstrecken gibt es tolle Aussichten, und ich komme den Menschen näher. Im Vergleich zu meinem alten Beruf schätze ich zudem sehr, dass der Feierabend auch eben genau das bedeutet. Ich nehme nichts mit, sondern steige buchstäblich aus. Manchmal springe ich natürlich auch mal kurzfristig für Kolleg:innen ein, aber das hält sich sehr in Grenzen. Nicht zuletzt schätze ich die Sicherheit des Berufs sehr – auch im Hinblick auf meine Familie. Ich halte es durchaus für möglich, dass, wenn ich im Vertrieb geblieben wäre, ich im Rahmen der Corona-Pandemie arbeitslos geworden wäre. Und zu den allerschönsten Dingen am Lokführersein überhaupt gehören die Sonnenaufgänge. Das hat fast schon was Magisches, ist tatsächlich jedes Mal aufs Neue beeindruckend und wird nie langweilig.

Und wie geht es mit den Kolleg:innen?

Wir sind prinzipiell gefühlt sehr familiär. Aktuell haben wir einige Leihlokführer:innen im Dienst. Da kenne ich nicht jeden und ich freue mich, wenn sich der feste Stamm weiter ausbaut. Aber da bin ich guter Dinge, denn es kommen immer wieder neue Kolleg:innen aus den Quereinstiegprogrammen zu uns. So und nun Vorsicht an der Bahnsteigkante, ich muss los.

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Menschen bei start – Manuel

„4, 3, 2, 1, meins: Instandhaltung ist kein Kinderspiel“ – ECM I Manager bei start

Manuel ist ECM I Manager bei start, trägt eine große Verantwortung und ist mit viel Spaß bei der Sache.

Was du jetzt bist, ECM I Manager, war das dein Plan?

Geplant war das nie, zumal es die Pflicht zur ECM-Zertifizierung auch für Schienenfahrzeuge im Personenverkehr erst seit wenigen Jahren gibt. Die EU-Vorgaben gewährleisten die Sicherheit und Interoperabilität im Eisenbahnsystem. Aber es passt gut zu mir, ich fühle mich in der Rolle sehr wohl, auch wenn ich rein zufällig zur Eisenbahn gekommen bin.  

Wie kam’s und wie ging‘s?

Ich wollte nach der Schule was mit Elektrotechnik machen, da das schon lange mein Hobby war. Mein favorisierter Beruf des Radio- und Fernsehtechnikers war gerade am Verschwinden und der des Mechatronikers am Entstehen. Dazu bildete auch die DB Regio aus und da kam meine Bewerbung offensichtlich gut an und so hielt ich nach der erfolgreichen Ausbildung viele Jahre Züge instand. Zunächst für die Regio, dann für den Fernverkehr. Aber dann wollte ich mehr und liebäugelte mit der anspruchsvollen Techniker-Ausbildung, für mehr Vielfalt und Herausforderungen. So machte ich das dann, berufsbegleitend und erhielt den zeitlichen Freiraum von der DB. Aber kurz vor Abschluss wechselte ich zu einem privaten EVU.

1 A – aber bei ECM ist IV aller Instandhaltung Anfang, richtig?

Das ist richtig. Die IV umfasst die Werkstatt, die die Schienenfahrzeuge instand setzt, – und da bin ich folgerichtig nach meiner Lehre eingestiegen. Als ich zu einem privaten EVU gewechselt bin, habe ich die ECM III Funktion übernommen. ECM III ist für die Überwachung von Fristen, die Planung der Instandhaltung zuständig, also schon eine ganze Schippe mehr Verantwortung. Das hat mir großen Spaß gemacht. Aber es ist manchmal auch sehr anstrengend, wenn sich die zu überprüfenden oder zu reparierenden Züge stapeln und diese komprimierten Anforderungen sich ihrerseits stapeln. So dachte ich nach einigen Jahren tatsächlich darüber nach, aus der Eisenbahn auszusteigen. 

Aber dann hast du doch nochmal einen neuen Fahrschein gelöst

Beim Fernverkehr bot sich mir die Möglichkeit, als Leiter Anlagenmanagement ein Team zu leiten, was sich mit der Wartung und Reparatur von Maschinen in einer Werkstatt für Schienenfahrzeuge beschäftigt – mit dem ganzen Drumherum und allem drin, inklusive übergreifender Koordination und Logistik. Das habe ich dann drei Jahre lang mit Herz und Verstand gemeistert.

Doch dann kam die Familie…

Im übertragenden Sinne war das so. Die Bahn-Kollegschaft der kleinen EVUs ist überschaubar und man kennt sich. Und so fragte mich ein ehemaliger Kollege, der bei start eingestiegen war, ob ich nicht die Stelle für ECM II besetzen möchte. Da gab es wenig zu überlegen. Alter Kollege, spannendes neues Umfeld (die Themen und Arbeitsweise bei start haben mich direkt angesprochen. Bei start gibt es keine Zwischenhierarchien, wir arbeiten konsequent miteinander im Team. ECM bedeutet Verantwortung und die trage ich, bin die letzte Entscheidungsinstanz, aber ich habe keine disziplinarische Führungsfunktion. Somit war die Entscheidung klar und April 2021 war ich an Bord und hatte mein Ziel erreicht.

Aber es ging doch noch ganz auf den Gipfel, die ECM I ist inzwischen deine Station

Ein Kollege war kurz vor der Rente und es stand zeitnah im Raum, in die ECM I hineinzuwachsen zu können, bzw. wurde mir die Kompetenz direkt unterstellt. Diese Art der – nun wirklich sehr, sehr großen – Verantwortung hatte ich nie angestrebt, aber durch den langsamen und behutsamen Aufstieg, mit bester Einarbeitung und Begleitung eines sehr versierten Fachmanns bin ich schnell hineingewachsen und fühle mich auf meinem neuen Platz sehr wohl und angekommen. Ebenfalls von meinem früheren EVU haben mein Nun-Wieder-Kollege und ich dann einen weiteren Kollegen für die ECM II Themen gewinnen können und so haben wir das gesamte ECM-Feld gut und vor allem sicher im Griff. Die schon angesprochene Art der Arbeit macht es uns leicht. Wir sind ein eingespieltes Team aus Fachleuten und Expertise ist immer Trumpf, egal, von wem sie kommt. Diese Durchlässigkeit macht für mich start anhaltend zum Arbeitgeber meiner Wahl und ich bin gespannt, durch welche Netze unsere weitere Reise als Unternehmen und meine weitere Reise mit der Eisenbahn hingeht…

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Menschen bei start – Steffi

„Eiserner Wille für die Eisenbahn“ – Personalmanagerin bei start

Steffi als Personalmanagerin kümmert sich um alles, was Recht ist und vieles Weitere – und um ihre Kondition, unter anderem für den Ironman.

Ironman – nicht nur da stimmen die Kategorien nicht mehr so ganz

Das stimmt. Tatsächlich war sogar beim ersten Ironman Triathlon schon eine Frau dabei. So richtig ausschließen ließen sie sich noch nie. Ich bin Volljuristin und das war auch lange nicht typisch Frau, wenn man sich die Reihen in den Hörsälen so ansah. Auch da hat sich das Bild geändert.

Dein Einstieg ins Personalmanagement bei start hat auch mit deinem Hobby zu tun?

Es ist vor allem die Flexibilität, die mich angesprochen hat und die es mir ermöglicht, meinen Sport weiter zu betreiben. Ich kann zum Beispiel morgens ins Schwimmbad gehen, denn dann ist es nicht so voll, und dann mit der Arbeit loslegen. Es war aber auch die Art und Weise des Zusammenarbeitens, was mich lockte und sich auch direkt bestätigte und immer wieder aufs Neue zeigt. Wir sind ein gutes Team – im Personalbereich, aber auch übergreifend. Es macht einfach Spaß und macht es einfacher, die Herausforderungen im Arbeitsalltag zu meistern.

Und auch da wirkt sich dein Hobby positiv aus

So ist es. Lange Distanzen sind buchstäblich ein Marathon und kein Sprint und man braucht einen langen Atem, um das Ziel zu erreichen und vor allem Motivation und Durchhaltevermögen. All das sind wichtige Erfolgsfaktoren, auch für die Arbeit und das Beste ist: Man kann es lernen! 

Jeder?

Jeder, der mag. Ich bin auch noch ein Neuling im Triathlon, hab es über einen Bekannten lange Jahre mit großen Augen betrachtet und bestaunt und es dann einfach gewagt und war überrascht, wie gut es funktionierte. 2016 war mein Einstieg und seit 2018 bin ich auf der Langdistanz unterwegs und möchte es am liebsten noch ewig weitermachen. Mein nächster Wettkampf ist in wenigen Wochen. Aber da kommt wieder die Ausdauer ins Spiel. Bis zu 20 Stunden pro Woche trainiere ich aktuell – wobei die Radstrecken dabei natürlich direkt die halbe Miete sind.  

Wobei das Rad sicher keines aus dem Baumarkt ist?

Auf gar keinen Fall! Das ist natürlich eine gewisse Investition, aber es hält sich in Grenzen, da das Rad ja auch lange hält und bei vielen Radfahren auch die Lieblingsdisziplin ist, die man auch noch bis ins hohe Alter machen kann. Ich bin immer noch Freizeitsportlerin und werde es nie ganz nach vorne in die Ergebnislisten der großen Wettkämpfe schaffen. Das gibt natürlich auch ein bisschen Freiheit. Aber eben, es geht um den Wettkampf an sich und den Spaß an der Sache und darum, einfach dranzubleiben und den Zieleinlauf feiern. Ich würde gerne etwas beitragen, dass sich mehr an das Thema heranwagen – vor allem auch immer gerne mehr Frauen!

Wie klappt es mit der Fahrradmitnahme im Zug und ist das oft nötig?

Manchmal muss das sein, wenn man beispielsweise eine Panne hat oder eine besonders schöne Strecke fahren möchte, die nicht zu Hause beginnt. Das gestaltet sich mitunter schwierig, zumal aktuell mehr und mehr Leute mit Rädern unterwegs sind. Das ist gut und nützt dem Klima, aber da müssen neue Ideen entwickelt werden, um das einfacher zu gestalten. Als Langstreckenradfahrerin muss ich selten auf diesen Bahn-Service zurückgreifen, aber fand es spannend, beim DB Ideenzug ein paar neue Ansätze ansehen und -fühlen zu können und bin gespannt, wie diese bei neuen Zügen realisiert werden. 

Was sind deine aktuellen Projekte bzw. was steht an?

Aktuell bin ich in der Inbetriebnahme des Ausschreibungsverfahren für das Dieselnetz Sachsen-Anhalt (DISA II), das start jüngst gewonnen hat und was uns mit dem Fahrplanwechsel 2024 zur neuen Betreiberin macht, involviert – natürlich für Personalthemen. Aktuell stellen wir einen Fahrplan auf, um letztendlich alle Stellen besetzt zu haben, mit Mitarbeitenden, die vom bisherigen Betreiber übergehen sowie neuen Kolleg:innen. Das eine wie das andere hat viele nötige Start- und Zwischenschritte, ähnlich wie beim Triathlon – und da bin ich wiederum froh, bei start in einem so professionellen wie guten Team zu arbeiten.

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Menschen bei start – Steffen

„Auf Ab- und Umwegen zu neuen Zielen“ – Experte Zug-IT bei start

Steffen fährt Zug und das ganz vorne und noch immer, auch seit er zum Experten für Zug-IT umgestiegen ist, wo er seine Erfahrungen vorheriger beruflicher Stationen einbringen kann.

Läuft bei dir

Absolut! Ich nehme nicht immer den kürzesten Weg, aber das ganz absichtlich. Denn manche Erfahrung entlang oder abseits des Weges ermöglicht es erst, dass man an späterer Stelle erfolgreich sein kann.

Wie dein Werdegang im IT-Bereich, den du erst verlassen hast und nun weiterführst?

Genau. Und das ist kein Weg zurück, sondern ganz klar nach vorn. Ich war tatsächlich viele Jahre in ITK-Unternehmen tätig, von Service, über Teamleitung, bis zuletzt im Einkauf und war immer wieder betroffen von den bekannten Themen, wie komplizierte Prozesse und steile Hierarchien sowie diverse Reorganisationen. Diesen Weg wollte ich so nicht nur nicht zu Ende, sondern nicht einmal mehr weitergehen. Zeitlich hatte ich die Hälfte meines Berufslebens erreicht und wollte einfach auch noch mal etwas komplett Neues erleben und erlernen. Und habe daher im Oktober 2021 meinen Quereinstieg als Lokführer bei der DB Cargo begonnen.

Gut oder vielmehr Güter

Das Lernpensum war nicht ohne, aber ich habe die Entscheidung nie bereut. Nach einem Abzweig zu DB Regio machte ich dann erst einmal endgültig Halt – im Personennahverkehr. Im Verlauf des Jahres 2022 erfuhr ich aus der regionalen Presse von der Übernahme des Teilnetz Taunus durch start und auch aufgrund der Wohnortnähe wurde start mein nächstes Ziel. Neue Technologien haben mich schon immer interessiert, und mit Wasserstoff durch den Taunus fahren? Super! Meine Initiativbewerbung fiel auf fruchtbaren Boden und aufgrund der Zugehörigkeit von start zum DB Konzern, war der Wechsel einfach möglich.  

Aber das war nicht aller Erfahrung Ende

Ich bin direkt gut eingestiegen und habe die Inbetriebnahme mit vorbereitet, die ersten Testfahrten auf den Wasserstoff- und Dieselzügen absolviert, dann bei den Ausbildungen der Lokführer unterstützt und im laufenden Betrieb die Fahrten entsprechend der Schichtplanung durchgeführt. Das lief gut, buchstäblich, und gerade die Inbetriebnahme war sehr spannend. Vor wenigen Monaten erfuhr ich dann, dass die Start Zentrale einen Experten für Zug-IT sucht. Das hat mich sehr gereizt und so habe ich mich beworben und bekam den Job.   

Passte denn das Bewerberprofil auf dich?

Da ist das Gute bei start. Es werden Anforderungen beschrieben, keine Bewerberschablonen abgebildet. Und manche Stelle wird ja auch entsprechend der Anforderungen der Netze oder Verkehrsverträge überhaupt erst geschaffen und da gibt es gar keine Blaupausen. Aber ja, ich spiegelte mich in der Stellenbeschreibung gut wider, was die IT-seitigen Anforderungen betrifft und bringe eben auch die Zug- und Unternehmensperspektive mit ein. Ich war und bin ein Allrounder in der IT und muss aktuell natürlich viele Dokumente lesen, um die technischen Details zu verinnerlichen. Es macht mir aber grundlegend Spaß, mir weiteres Wissen anzueignen und die Kolleginnen und Kollegen unterstützen mich auch tatkräftig. Wir sind ein Team, das höre ich auch von anderen Communities bei start, aber bei der ITK Community fühle ich es am eigenen Leib.

Und dann fehltest du plötzlich als Lokführer

Nicht ganz. Es gab eine Übergangszeit, so dass für Start Taunus meine Schichten neu geplant bzw. nachbesetzt werden konnten und ich habe das Fahren auch nicht völlig aufgegeben. Ich kann die für den Führerschein nötigen Fahrstunden im Rahmen meiner neuen Tätigkeit weiter leisten und wenn es passt, auch darüber hinaus Fahrten oder Schichten übernehmen. Und diese Erfahrung hilft mir dann auch wieder in den Projekten der Zug-IT.

Was sind deine aktuellen Projekte?

IT administrieren, Software beschaffen, Dienstleister steuern, Termine und Themen mit den Kolleginnen und Kollegen in den Netzen koordinieren, Konzepte erstellen und natürlich: Probleme lösen. Dabei gibt es ebenfalls selten Blaupausen, jedes Problem bedarf mitunter einer ganz eigenen Lösung und immer einer Einzelbetrachtung. Schön ist es natürlich, wenn andere Themen im Fahrwasser ebenfalls in Bewegung kommen und mindestens ein Stück weit mit vorangetrieben werden. So können Prozesse etabliert und nutzbar gemacht werden und am Ende die Fahrgäste und unsere Kollegen vor Ort zum Beispiel bessere Information in den Zügen haben. Und so muss ich nun auch weiter, der Taunus ruft…

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Menschen bei start – Franziska

„Ihre Mobilität ist eingeschränkt.“ – Werkstudentin HR bei start

Franziska unterstützt Start Taunus in Personalbelangen und macht ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit dem SNPV, mobilitätseingeschränkt, mit ihrem Rollstuhl.  

Bist du gut hergekommen?

Heute und hier nach Königstein hat es gut funktioniert, wie meistens. Ich nehme den Bus und bin kurz später hier. Da es ein Niederflurbus ist, kann ich leicht hineinfahren (wenn die Rampe im Bus nicht gerade festgerostet ist) und dann meinen Rollstuhl mit dem vorgesehenen Anschnallgurt fixieren.

Das klingt reibungslos, ist das immer so?

Nein. Meine Mobilität mit dem ÖPNV / SPNV ist leider sehr eingeschränkt und behindert mich doch immer wieder sehr – der Weg zu einem barrierefreien Vorankommen ist noch weit. Letzte Woche habe ich ins Büro in Frankfurt aus dem Frankfurter Umland 2 1/2 Stunden gebraucht.

Was sind die Hürden im Einzelnen?

Die Hürden sind vielfältig, es beginnt am Bahnhof, wenn der Aufzug defekt ist und ich nicht ans Gleis komme. Im U- und S-Bahnnetz in Frankfurt fahre ich dann meist wieder einige Station weiter oder zurück, um weiterzukommen, aber das ist nicht immer möglich und im Fernverkehr besonders prekär. Wenn die Infrastruktur am Bahnhof funktioniert, gibt es das Gespenst Gleiswechsel. Ich muss bei S-Bahnen immer vor zur Lok, weil der Lokführer oder die Lokführerin mich wahrnehmen muss und da die Rampe bzw. der Schlüssel zum Rampenschrank verwahrt wird. Wenn also die Fahrgäste im übertragenen Sinne ihre Beine in die Hand nehmen, bin ich der Infrastruktur ausgeliefert. Die Aufzüge sind bestenfalls in der Mitte des Bahnsteigs, logischerweise natürlich maximal an einer Stelle, was im schlechtesten Fall dann eben hinten am Zug ist. Ehe ich dann da bin, der Aufzug da und wieder unten ist und ich wieder an vorne an der Lok bin, sehe ich den Zug meist nur noch abfahren. Da im ländlichen Raum, wo ich wohne, die Taktung oft eine Stunde oder länger ist, hat das massive Auswirkungen auf meine Reise- und Tagesplanung.  

Darüber müssen sich die meisten Menschen wenig Gedanken machen

Das stimmt. Da ich bis vor 4 Jahren noch viel ohne Rollstuhl unterwegs war, habe ich persönlich den konkreten Vergleich – und es ist ein enormer Unterschied, wenn man quasi alle Anforderungen erfüllt oder eben nicht. Denn aktuell fühlt es sich oft so an: Die Mühen liegen auf der Seite der mobilitätseingeschränkten Person. Ich plane vor allem meine Fernreisen zwei Wochen im Voraus und melde meine Mitfahrt an. Aber selbst dann wurde es mitunter nicht weitergegeben oder der Schlüssel für die Hebeanlage bzw. Personal, das berechtigt ist die Anlage zu bedienen, ist nicht da. Mich einfach reinheben geht nicht, was versicherungstechnische Gründe hat – auch zu meinem Schutz, falls etwas passieren sollte. Sind zu viele Fahrräder bereits in der Bahn, geht’s für mich auch schon mal nicht weiter. Das ist oft schon sehr frustrierend und erfordert ein hohes Maß an persönlicher Resilienz. 

Wie hälst du diese aufrecht und oder erlangst sie wieder?

Das ist einfach Teil des Anforderungsprofils, wenn man für ein System nicht hinreichend funktioniert. Leider. Jedoch sehe ich auch die Fortschritte, die erreicht wurden: im Rahmen der Vorgaben der EU zur möglichen Teilhabe und auch der Initiativen in Deutschland selbst, auch in Form der besseren Wahrnehmung der Menschen, die im aktuellen Set-up nicht gut zurechtkommen. Mit der Erkenntnis, dass das Set-up die Behinderung darstellt und nicht die betroffenen Menschen – beispielsweise auch in Form der sehr kurzen Haltezeiten an den Bahnhöfen, von mitunter nicht einmal einer Minute. Richtig unangenehm wird es dann, wenn man als Problem dargestellt und exponiert wird – und etwa als Verspätungsgrund in der Navigator App auftaucht. Als das passiert ist, hatte ich länger mit mir zu kämpfen und auch eine E-Mail an den Kundenservice geschrieben. Konkret hatte meine S-Bahn wegen einer Signalstörung eine Verspätung von über zehn Minuten und dann kam mein Einstieg quasi hinzu. Als ich in der App nach der Ankunftszeit und meinem Anschluss gucken wollte, war der Verspätungsgrund auf „Hilfe beim Einstieg“ geändert und die gesamte Verspätung lag plötzlich auf meinen Schultern, zumindest gefühlt. Vor allem, weil ich wusste, dass auch andere im Abteil das jetzt so lesen und wer weiß wie denken oder verärgert sind. Da würde ich mir mehr Schulungen für die Wahrnehmung und sensible Kommunikation der Servicemitarbeiter im konkreten Fall wünschen.

Da sitzt du ja nun direkt an einer Quelle

Genau. Ich stoße hier auch auf durchweg offene Ohren und habe mit den Teamleiter:innen der Fahrgastbetreuer:innen und Lokführer:innen das Thema auch schon besprochen bzw. wurde ich auch direkt darauf angesprochen. Und so werden die praktischen Themen, wie auch die der Kommunikation, für die Schulungen nochmals gespiegelt und ich kann mich da aktiv einbringen. Ich kann auch verstehen, dass Menschen ohne Beeinträchtigungen, die keine Hürden erleben, an diese nicht automatisch denken. Umso wichtiger ist eine Vergegenwärtigung und eben auch Gesetze, die Barrieren abbauen. Denn auch ein höheres Alter kann dies erforderlich machen und spätestens das geht alle an, da kommen wir alle nicht dran vorbei…